Round-Table zum Thema:

 

Künstlerhäuser: 

Funktion, Ausstattung und Lage der 
Wohn- und Arbeitsräume des Künstlers in Spätmittelalter und Früher Neuzeit

 

im:
 
Albrecht-Dürer-Künstlerhaus, Nürnberg


am:

 

16. und 17. August 2012

 

 

Künstlerhäuser stellen bezüglich ihrer Lage und Ausstattung einen wesentlichen Aspekt in der Erforschung der Künstlersozialgeschichte dar und sollen deshalb im Zentrum des Nürnberger Round-Table-Gespräches stehen. Ausgehend von Nürnberg, Augsburg und Regensburg werden Wohn- und Arbeitsräume des spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Malers der deutschsprachigen Region und des europäischen Raumes betrachtet. 

Beim Nürnberger Round-Table soll es vornehmlich darum gehen, die entsprechenden Quellen (Steuerumgänge bzw. Steuerbücher/Verkaufsbesiegelungsbücher/Katasterpläne/Zinsbücher/ u.a.) in den Fokus zu rücken, wobei Ausstattung, Nutzung und Lage (und damit zusammenhängend die sozialen Netzwerke) des Künstlerhauses im Mittelpunkt des Interesses stehen.

Ausstattung und Nutzung der Wohn- und Arbeitsräume der Künstler, beispielsweise als Werkstatt / Atelier, Verkaufsfläche und Materiallager, lassen sich u.a. anhand von Inventaren und überlieferten Realien rekonstruieren. Zudem können die Künstlerhäuser als eigenständiger Bau architekturgeschichtlich betrachtet werden. Mitgedacht wird auch die Frage danach, was das Künstlerhaus ausmacht und wie es sich von anderen (Handwerker-)Häusern seiner Zeit unterscheidet.  

Auch die Nutzungsdauer der Künstlerhäuser wird untersucht. So gab es Beispiele längerfristig bewohnte Künstlerhäuser wie das Rubenshuis, welches 1610 in Antwerpen nach den Entwürfen des Künstlers errichtet wurde. Andererseits sind zahlreiche Umzüge von Künstlern, wie bei vielen anderen städtischen Handwerkern auch, innerhalb des städtischen Raums überliefert.

Die Lage des Künstlerhauses lässt Rückschlüsse auf die sozialgeographische Verortung desselben innerhalb der Stadtgesellschaft zu, denn im Untersuchungszeitraum wurden nicht allerorts Malergassen- oder viertel von den Malern bewohnt. Vielmehr lassen sich zum Beispiel über nachbarschaftliche Nähe zur Oberschicht für den Künstler wichtige soziale Netzwerke erklären und untersuchen. 

Das Kooperationsgespräch dient zur Vorbereitung einer gemeinsamen internationalen Tagung mit Publikation.

 

 

Referent/innen: 

Danica Brenner, M.A., Trierer Arbeitsstelle für Künstlersozialgeschichte

Dr. Thomas Schauerte, Leiter des Albrecht-Dürer-Hauses, Nürnberg

Benno Walde, M.A., Trierer Arbeitsstelle für Künstlersozialgeschichte

 

Diskutant/innen: 

Marina Beck, M.A.; Prof. Dr. Dagmar Eichberger; Stefanie Herberg, M.A.; Barbara Kemmer, M.A.; Dr. Birgit MünchSarah Riedel, M.A.; Prof. Dr. Dr. Andreas Tacke; Dr. Susan Tipton; Dr. Ursula Timann

Plakat zum download
TAK_RT_Nürnberg.pdf
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