Round-Table zum Thema:
Ausbildung – Werkstatt – Absatzmarkt: Die Arbeitsbedingungen der Glaser, Glasmaler und Maler
im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit
Fachtreffen des Corpus Vitrearum Medii Aevi von Deutschland und der Schweiz, der Trierer Arbeitsstelle für Künstlersozialgeschichte und Museumskolleginnen und -kollegen
in:
Freiburg i.Br., Corpus Vitrearum
am:
09. und 10. Mai 2012
Der bis um 1800 immer wieder aufflackernde Konflikt um Abgrenzung der Tätigkeitsbereiche zwischen den Glasern, Glasmalern und Malern bildet den Ausgangspunkt des Freiburger Round-Table-Gespräches:
Welche Schrift- und Bildquellen kann man heranziehen, um die sich ausdifferenzierenden Berufsgruppen fassen zu können. In welchen Zünften waren sie organisiert, denn Kunstgeschichte muss hier als
Handwerksgeschichte verstanden werden. Wie sahen die unterschiedlichen Vorschriften für die Ausbildung aus: Lehrlingszeit, die Gesellen- und dementsprechend Wanderzeit, die Meisterprüfung bis
hin zu den Regelungen, die die Führung einer Werkstatt beinhalteten, den Kauf der Arbeitsmaterialien oder den Verkauf der Kunstwerke selbst.
Im ersten Teil sollen die Schriftquellen vorgestellt werden, die in dem EU-Projekt „artifex“ (Redefining Boundaries: Artistic training by the guilds in Central Europe up to the dissolution of the
Holy Roman Empire) und dem DFG-Projekt „Zunftordnungen“ (Edition der Zunftordnungen für Maler bis um 1800: Quellen zur Künstlersozialgeschichte aus den Archiven der Bundesrepublik Deutschland,
Österreichs und der Schweiz) zusammen getragen werden. Beim Freiburger Round-Table-Gespräch wird es sich nach dem Stand der Forschung vornehmlich um Quellen aus oberrheinischen Städten
handeln.
Im zweiten Teil soll ein >Abgleich< mit anderen historischen Quellen, aber vor allem auch mit Realien – von Zunftgegenständen bis hin zu den Kunstwerken selbst – erfolgen. Welche
Handzeichnungen haben sich erhalten, die Aufschluss über die Ausbildungspraxis geben? Sind die einzelnen Ausbildungsphasen – vom Lehrling hin zum Meister – beispielsweise durch Handzeichnungen /
Scheibenrisse nachweisbar? Ist mit dem Wissen um die Werkstattpraxis, welches vor allem auch durch genaue Befunduntersuchungen gewonnen wurde, die Kontextualisierung der Quellentexte zu
vervollständigen oder sind Widersprüche zu konstatieren.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer:
Marina Beck M.A., Trierer Arbeitsstelle für Künstlersozialgeschichte, Trier
Dr. Uta Bergmann, Vitrocentre Romont, Romont
Danica Brenner M.A., Trierer Arbeitsstelle für Künstlersozialgeschichte, Trier
Prof. Dr. Dagmar Eichberger, Trierer Arbeitsstelle für Künstlersozialgeschichte, Trier
Dr. Uwe Gast, Corpus Vitrearum Deutschland, Freiburg i. Br.
Dr. Rolf Hasler, Vitrocentre Romont, Romont
Dr. Yves Jolidon, Vitrocentre Romont, Romont
Dr. Elena Kozina, Corpus Vitrearum Deutschland, Freiburg i. Br.
Prof. Dr. Brigitte Kurmann-Schwarz, Vitrocentre Romont, Romont
Dr. Ariane Mensger, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Karlsruhe
Dr. Markus Leo Mock, Corpus Vitrearum Deutschland, Potsdam
Dr. Daniel Parello, Corpus Vitrearum Deutschland, Freiburg i. Br.
Dr. Achim Riether, Staatliche Graphische Sammlung München
Dr. Hartmut Scholz, Corpus Vitrearum Deutschland, Freiburg i. Br.
Prof. Dr. Dr. Andreas Tacke, Trierer Arbeitsstelle für Künstlersozialgeschichte, Trier
Dr. Ursula Timann, Trierer Arbeitsstelle für Künstlersozialgeschichte, Nürnberg
Dr. Susan Tipton, Trierer Arbeitsstelle für Künstlersozialgeschichte, München
Dr. Stefan Trümpler, Vitrocentre Romont, Romont
(für die freundlich erteilte Abbildungsgenehmigung danken wir Dr. Dedo von Kerssenbrock-Krosigk)