Round-Table zum Thema:



Preis(e) ohne Grenzen. Europäische Höfe als Kunstmarkt

 

Fachgespräch des DFG-Forschungsprojektes „Handeln mit Kunst und Politik: Philipp Hainhofer – Kunstunternehmer und diplomatischer Akteur der frühen Neuzeit“ (Dr. Michael Wenzel, Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel) und TAK / SHARC (Prof. Dr. Dagmar Eichberger und Prof. Dr. Dr. Andreas Tacke)

an der:

Universität Trier (Trierer Arbeitsstelle für Künstlersozialgeschichte)

am:

24. Mai 2012


Preis und Geldwert eines Kunstwerks waren in Spätmittelalter und Früher Neuzeit Ergebnis eines diffizilen Aushandlungsprozesses zwischen Herstellern und Kunden: Neben Materialwert, Größe des Werks, Aufwand an Mitarbeitern und Zeit sowie einer gattungsmäßigen Wert- und Bedeutungszuweisung ist es vor allem der spezifische Kunstwert, der im genannten Zeitraum einen sich stetig vergrößernden Anteil an der Preisbildung für Kunstwerke hatte. Dieser fand jedoch in schwer bezifferbaren Kategorien wie dem Rang und dem Genius des Künstlers sowie der ästhetischen Qualität des Werks seinen Ausdruck. Es besteht die Frage, in welcher Weise und mit welchen Argumenten dieser Aushandlungsprozess geführt wurde und welche Akteure Einfluss nehmen konnten.

Nachdem im Frühjahr 2012 die Tagung „Preisbildung auf städtischen Kunstmärkten des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit“ an der Schwabenakademie Irsee dieser Frage aus einem Blickwinkel nachgegangen war, der auf einen dezidiert städtischen Kontext hin ausgerichtet war, stehen bei dem geplanten Arbeitsgespräch die Rolle und die Funktion der europäischen Höfe bei der Aushandlung von Kunstpreisen im Mittelpunkt des Interesses. Anhand von Fallstudien soll das Feld aus der Perspektive verschiedener Disziplinen abgesteckt und aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet werden. Das Kooperationsgespräch dient zur Vorbereitung einer gemeinsamen internationalen Tagung an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (2014).

Kunsthandel im Wenzelsaal der Prager Burg; Bartholomeus van Bassen (?), Gemälde, kurz nach 1607; Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg (Gemäldegalerie) (für die freundlich erteilte Abdruckgenehmigung danken wir Dr. Tilman Kossatz)