Hainhoferiana

Studien zur Kunst- und Kulturgeschichte Schwabens und Europas

 

Band 1 bis 6 im Auftrag der Schwabenakademie Irsee hrsg. von Markwart Herzog und Sylvia Heudecker

Ab Band 7 im Auftrag des Instituts für Europäische Kulturgeschichte (IEK) der Universität Augsburg hrsg. von Günther Kronenbitter und Ulrich Niggemann

Wissenschaftliche Redaktion: Anja Ottilie Ilg M.A.

Verlag: Michael Imhof, Petersberg

Die Resultate jedes Hainhofer-Kolloquiums werden bereits ein Jahr später bei der Folgetagung zwischen Buchdeckeln dokumentiert der Öffentlichkeit vorgelegt. Aufgrund der langjährigen guten Erfahrungen mit dem Michael Imhof Verlag (Petersberg) wird die Hainhofer-Buchreihe bei diesem Verlag publiziert. Die ersten sechs Bände der Schriftenreihe wurden herausgegeben vom Direktor Dr. Markwart Herzog und der Studienleiterin Dr. Sylvia Heudecker der Schwabenakademie Irsee und nach deren Ausscheiden aus der Schwabenakademie firmieren ab Band 7 als Reihenherausgeber Prof. Dr. Günther Kronenbitter als Geschäftsführender Direktor und Prof. Dr. Ulrich Niggemann als Direktor und Geschäftsführender Wissenschaftlicher Sekretär des Instituts für Europäische Kulturgeschichte (IEK) der Universität Augsburg.

Herausgeber der einzelnen Bände ist Prof. Dr. Dr. Andreas Tacke (Trier) im Zusammenwirken mit jenen Fachleuten, die für die Konzeption der Tagungen mitverantwortlich zeichnen. Die wissenschaftliche Redaktion der Reihe hat Anja Ottilie Ilg M.A. (Trier) inne.

BÄNDE

Andreas Tacke (Hrsg.): Körperwunder Kleinwuchs. Wahrnehmungen, Deutungen und Darstellungen kleinwüchsiger Menschen und die ›Zwergenmode‹ in der Frühen Neuzeit (Hainhoferiana - Studien zur Kunst- und Kulturgeschichte Schwabens und Europas, Bd. 5). Petersberg 2024

 

Die Geschichte von Menschen mit außergewöhnlichen Körpern ist in den letzten Jahren zu einem interdisziplinären Forschungsfeld geworden. Kleinwüchsige Menschen haben darin bisher nur wenig Beachtung gefunden. Dabei übten so genannte ›Zwerge‹ oft einen besonderen Reiz auf ihre Zeitgenossen aus. Sie galten als seltene ›Wunder der Natur‹, die an mythische Wesen und antike Zwergenvölker erinnerten und ambivalente Reaktionen hervorriefen. Seit dem 16. Jahrhundert traten kleinwüchsige Menschen als typische Schausteller auf Jahrmärkten auf. Zur gleichen Zeit wurden ›Hofzwerge‹ in ganz Europa zu begehrten Symbolen von fürstlichem Rang und Status, was seinen Niederschlag in einer reichhaltigen visuellen und kulturellen Überlieferung gefunden hat.

Die Beiträge des Sammelbandes widmen sich diesem Thema in seinen unterschiedlichen Facetten und in einzelnen Fallstudien und stellen hierbei vor allem die Wechselwirkungen zwischen kleinwüchsigen Menschen und ihren vielfältigen Repräsentationen in den Bildenden Künsten ins Zentrum.

Andreas Tacke, Iris Lauterbach, Michael Wenzel (Hrsg.): "Gartenlust" und "Gartenzierd". Aspekte deutscher Gartenkunst der Frühen Neuzeit (Hainhoferiana - Studien zur Kunst- und Kulturgeschichte Schwabens und Europas, Bd. 4 / Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München, Bd. 69). Petersberg 2023


Der Band nimmt die Reise- und Sammlungsbeschreibungen von Philipp Hainhofer (1578–1647) zum Anlass, um verschiedene Aspekte der deutschen Gartenkunst zu beleuchten. Der behandelte Zeitraum setzt mit dem mittleren 16. Jahrhundert ein und endet etwa mit dem Erscheinungs-datum von Joseph Furttenbachs „Architectura Recreationis“ (1640). Im Spannungsfeld von Nutzen und Zierde, von Natur und Kunst entwickelte sich ein breites Spektrum von Gestaltungen und von höfischen, öffentlichen und religiösen ebenso wie wissenschaftlichen und privaten Nutzungskonzepten der Gärten.

Die Beiträge widmen sich einzelnen Anlagen sowie übergreifenden Themen wie der Gartentheorie und der Gartengestaltung, der Pflanzenverwendung und dem Sammeln bestimmter Pflanzen und Gartengeräte. Verschiedene Konzepte der Kategorisierung und des Gestaltens sowie der Nutzung durch die Auftraggeberinnen und Auftraggeber werden untersucht.

Andreas Tacke, Holger Th. Gräf, Michael Wenzel (Hrsg.): Der Künstler als Buchhalter. Serielle Aufzeichnungen zu Leben und Werk (Hainhoferiana - Studien zur Kunst- und Kulturgeschichte Schwabens und Europas; Bd. 3 / Untersuchungen und Materialien zur Verfassungs- und Landesgeschichte; Bd. 31). Petersberg 2024

 

Künstlerstereotypen schließen das Bild eines akribischen Buchhaltens aus. Da jedoch auch Künstlerinnen und Künstler Unternehmer waren und sind, gehört dies ebenso zum Erfolg wie Kreativität und das Kunstschaffen selbst.

Zum ersten Mal wird das Thema für eine kulturwissenschaftliche Betrachtung in einem Sammel-band aufgegriffen und ein Überblick anhand von Fallstudien aufgezeigt.

Unter dem generellen Gesichtspunkt des buchhaltenden Künstlers sind von Künstlern selbst angelegte Arbeitsbücher und Werkverzeichnisse in gleichem Maße angesprochen wie Korrespon-denzen oder Tage- bzw. Reisebücher, die für einen längeren oder kürzeren Zeitraum Einblick in das Anfertigen oder den Verkauf von Kunstwerken geben, deren Auftraggeber bzw. Käufer benennen oder die Lebens- und Arbeitsbedingungen reflektieren.

Im Idealfall dokumentieren die Aufzeichnungen über eine größere Zeitspanne hinweg erledigte Aufträge (mit den Namen von Auftraggebern, erzielten Preisen bzw. noch einzufordernden Außenständen) sowie die Arbeitsbedingungen, den Materialverbrauch, getroffene Vereinbarungen oder, bei handschriftlichen Œuvre-Katalogen, das ›Formen‹ des eigenen Outputs, also das Lenken der Außenwahrnehmung bzw. der Rezeption des eigenen künstlerischen Schaffens.

Robert Bauernfeind, Andreas Tacke, Michael Wenzel (Hrsg.): Das Meer in der Kammer. Maritime Themen und Materialien in Kunstkammern der Frühen Neuzeit (Hainhoferiana - Studien zur Kunst- und Kulturgeschichte Schwabens und Europas; Bd. 2). Petersberg 2024 (in Redaktion)

 

Untersucht werden die Kunstkammern als eine Sammlungsform der Frühen Neuzeit. Der Augsburger Kunstunternehmer Philipp Hainhofer (1578–1647) hat ihnen auf seinen Reisen durch Mitteleuropa immer größte Aufmerksamkeit zukommen lassen und ausführliche Beschreibungen erstellt.

Der charakteristische Aufbau von Kunstkammern, welche ein europäisches Phänomen sind, bestand im Nebeneinander von Kunstwerken (Artificialia) und Naturobjekten (Naturalia) und zielte im Idealfall auf eine universelle Repräsentation der Schöpfung ab (der Makrokosmos im Mikrokosmos bzw. die Welt in der Kammer). Der Band will beleuchten, in welcher Weise das Meer in derartigen Sammlungen repräsentiert wurde: Einerseits stammten viele Materialien typischer Kunstkammerstücke wie Korallen und Nautilus-Gehäuse aus dem Meer, andererseits konnte das Meer auch ikonographisch, etwa personifiziert durch mythologische Figuren, im Sammlungs-gefüge dargestellt werden.

Die Beiträge spiegeln damit sowohl das in den vergangenen Jahren gestiegene Interesse am Meer als Thema der Geschichtswissenschaften als auch aktuelle methodische Fragen zur Materialität als einem Schwerpunkt kulturwissenschaftlicher Forschung wider.

Michael Wenzel, Wolfgang Augustyn, Andreas Tacke (Hrsg.): Ekphrasis und Residenz - Höfische Kultur und das Medium des Reiseberichts im Zeitalter der Konfessionalisierung um 1600 / Ekphrasis and Court - Court culture and the travelogue in the age of confessionalization (Hainhoferiana - Studien zur Kunst- und Kulturgeschichte Schwabens und Europas, Bd. 1 / Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München, Bd. 64). Petersberg 2023

 

München ist ein Musterbeispiel der konfessionell kodierten Residenzstadt im Vorfeld des Dreißigjährigen Krieges. Ein wichtiger Zeuge hierfür ist der Kunst- und Politikagent Philipp Hainhofer (1578–1647), der die bayerische Hauptstadt zwischen 1603 und 1636 insgesamt siebenmal besuchte. Von fast jedem dieser Aufenthalte sind Reiseberichte erhalten, die äußerst wichtige Quellen zur Gestalt der Stadt und der kulturhistorischen Stellung des bayerischen Hofes im frühen 17. Jahrhundert darstellen.

Der vorliegende Band vereinigt zehn Beiträge der Residenzenforschung mit besonderem Blick auf Kunst- und Sammlungspolitik, Beschreibungskunst aus der Perspektive von Reisenden sowie den Konnex von materieller Kultur, Stilbildung und Konfession.

 

Munich is a prime model of a German princely capital in the forefront of the Thirty Years’ War. The Augsburg art agent and diplomat Philipp Hainhofer (1578–1647) visited the Bavarian capital seven times between 1603 and 1636. Almost all stays are well documented. Hainhofer’s itineraries are excellent sources for art historical and historical research particularly with regard to the urban pattern of Munich in the early 17th century.

This volume brings together ten contributions of applied research of princely courts with a special focus on art and collection policy, the art of description from the perspective of travelers, and the connection between material culture, style formation, and denomination.