Themenportal zur Künstlersozialgeschichte

Wie sieht die Lebenswirklichkeit von bildenden Künstlern von der Vormoderne bis heute aus, welche Handlungsspielräume hat das Künstlerindividuum? Das neue, in der „Trierer Arbeitsstelle für Künstlersozialgeschichte“ unter Leitung von Prof. Dr. Dr. Andreas Tacke entwickelte Themenportal wendet sich bewusst gegen den "klassischen" Ansatz der Kunstsoziologie, bei dem primär das Kunstwerk und seine gesellschaftlichen Rollenzuweisungen im Zentrum stehen, sondern arbeitet mit dem noch wenig etablierten Begriff der Künstlersozialgeschichte, welche zunächst den Künstler fokussiert. Quellen über Arbeits- und Lebensbedingungen sind etwa Künstlerkorrespondenzen mit Händlern und Kunstagenten, Zunftordnungen, Tagebücher oder Zollregister. Ausbildung, Künstlernetzwerke, Preisbildung von Werk und Arbeitsmaterial, aber auch Festkultur, soziale Zusammenschlüsse oder künstlerische Selbstinszenierung bilden nur wenige Bereiche des vielschichtigen Themas, die im Portal angesprochen werden. Die derzeitigen Projekte sind primär in Spätmittelalter, Neuzeit und Moderne angesiedelt, angestrebt ist jedoch eine topographisch wie zeitlich breitere Themenpalette bis hin zur globalen, zeitgenössischen Künstlersozialgeschichte, Kooperationen sind nicht nur aus diesem Grund ausdrücklich erwünscht.