Die Klage des Künstlers. Verarbeitung von Krise und Umbruch in Text und Bild zwischen Reformation und Revolution

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Kunsthistorisches Forum Irsee: 2. Frühjahrsakademie zum Jahresthema

 

Zeit:  11.-13. April 2014

 

Ort: Schwabenakademie Irsee, Deutschland

 

Veranstalter: Schwabenakademie Irsee (Dr. Markwart Herzog, Direktor der Schwabenakademie Irsee, und Dr. Sylvia Heudecker, Studienleiterin der Schwabenakademie Irsee) und artifex (Dr. Birgit Ulrike Münch, Akademische Rätin am Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Universität Trier, und Prof. Dr. Dr. Andreas Tacke, Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Universität Trier)

 

Abgabetermin der Vorschläge (mit Stichwort „Künstlerklage“) mit einseitigem Exposé des geplanten Vortrags sowie einseitigem Lebenslauf und einer Publikationsliste:

 

01.09.2013

 

Kontakt: 

Dr. Birgit Ulrike Münch M.A.
Akademische Rätin
Lehrstuhl für Kunstgeschichte
Universität Trier, FB III
D-54286 Trier
Tel. +49 / (0)651 / 201-4481
Email: muenchuni-trierde 

 

Die Lebens- und Arbeitswelt des frühneuzeitlichen Künstlers ist von tiefgreifenden Krisen und Umwälzungen geprägt, die sozialhistorisch bislang nur rudimentär behandelt wurden. Die geplante Tagung möchte keine individuell erlebten Krisenzeiten (etwa Tod der Ehefrau, Erkrankung des Künstlers) in den Blick nehmen, sondern tiefgreifende Ereignisse, die zu Wendezeiten führten und sich auf das Künstlerindividuum auswirkten. Hier ist insbesondere an die Reformation, den Dreißigjährigen Krieg, die Teilung der Niederlande, die Französische Revolution, Hugenottenverfolgung, Epidemien oder Hungersnöte zu denken.

Aufgrund der zeitlichen Nähe zum Reformationsjubiläum 2017 möchte die Tagung den Fokus auf die Ära der Reformations- und Gegenreformation legen, wobei der zeitliche Rahmen bis um 1800 mit den europäischen Revolutionen abgesteckt werden soll.

Fragen, die in den Beiträgen aufgeworfen werden könnten sind etwa:

- wie verhält sich der Künstler in Zeiten der Krise?

- welche Strategien wendet er an, wie flexibel ist er, sich auf die neue Situation einzustellen? 

- welche Rolle spielt das Phänomen der Künstlermigration?

- wie gestalten sich Konfessions- oder Ortswechsel und wie wirken sie sich auf die alte und neue Käuferschaft des Kunstwerks aus?

Von besonderem Interesse ist die Frage, wie die Künstlerklage artikuliert und formuliert worden ist und in welchem Rahmen sie zirkulierte. Neben schriftlichen Quellen der Künstlerklage, etwa Beschwerden beim Rat der Stadt, finden sich auch zahlreiche, jedoch bislang nicht in einen Forschungszusammenhang gebrachte visualisierte Formen der Künstlerklage, etwa in Form von Flugblättern, Auktionseinladungskarten oder in weitverbreiteten frühneuzeitlichen Zeitungen erschienenen Karikaturen.

Das Kunsthistorische Forum Irsee plant eine zeitnahe Veröffentlichung der Beiträge und ist ausschließlich an Texten interessiert, die in dieser Form noch nicht im Druck erschienen sind bzw. erscheinen werden.

Die Veranstalter bemühen sich um Vollfinanzierung der Reise- und Übernachtungskosten mit Vollpension. Die Teilnehmer verpflichten sich, ihre Beiträge im Spätsommer 2014 für den Druck fertiggestellt zu haben.

 

Kunsthistorisches Forum Irsee

 

Das 2012 gegründete Kunsthistorische Forum Irsee konzipiert jährlich Frühjahrsakademien. Diese Tagungen widmen sich in den nächsten Jahren dem Forschungsfeld „Künstler und Gesellschaft“. Wie der Künstler in der Gesellschaft situiert ist, unter welchen Bedingungen er seine Kunst vermarktet, seine Ideen konzipiert, sich stilisiert, ein Image bedient und inwieweit er von Auftraggeber, Kunstagent, Kunstberater und Käufer abhängig ist, sind Fragen, die das Kunsthistorische Forum in diesem Zyklus interessieren.

Das Kunsthistorische Forum Irsee bietet einen inner- wie interdisziplinären Forschungsrahmen. Es zielt darauf, genuin kunsthistorische Forschungsansätze mit sämtlichen Disziplinen, Methoden und Fragestellungen der (historischen) Kulturwissenschaften zu verbinden. Zu einem spezifischen Thema wird jährlich in einem Call for Papers um Beitragsvorschläge gebeten. Der wissenschaftliche Nachwuchs, das heißt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Promotionsphase und der Post-doc-Phase, soll dabei in hohem Maß einbezogen werden. Das Forum verfolgt zugleich das Ziel, Themen wissenschaftlich aufzubereiten, die aktuell in der Gesellschaft diskutiert werden, um innovative wissenschaftliche Ansätze in die Öffentlichkeit zu bringen.

Die Ergebnisse einer Frühjahrsakademie sollen jeweils in einem Tagungsband im Michael Imhof Verlag (Petersberg) veröffentlicht und auf der jeweils folgenden Frühjahrsakademie präsentiert werden. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird Engagement erwartet. Wir verstehen Akademie als Diskussionsforum und sind daher nicht an „Tagungshopping“ (Kongresstourismus) interessiert, bei dem der eigene Vortrag im Zentrum steht und die Konferenz ansonsten nur partiell besucht wird. Vielmehr soll die Frühjahrsakademie ein Forum für wissenschaftlichen Austausch und gemeinsam zu erarbeitende innovative Ansätze bieten.

Die idealen Tagungsbedingungen der Schwabenakademie Irsee, tragen dazu bei, die gemeinsamen zweieinhalb Tage intensiv zu nutzen.