Tagung und Publikation

Call for Papers

 

Reisen ins Osmanische Reich. Interdisziplinäre Perspektiven

 

VII. Philipp-Hainhofer-Kolloquium der Schwabenakademie Irsee

Irsee, 4.–6. April 2025

Die Tagung widmet sich deutschsprachigen Reisen ins Osmanische Reich sowie den kulturellen Artefakten, die aus diesen hervorgegangen sind. Sie untersucht damit in historischer Perspektive die lange, spannungsreiche Beziehung zweier kultureller Räume, die bis in die Gegenwart reicht. Gegenüber der orientalistisch ausgerichteten Forschung ermöglicht der Fokus auf die geographische und politische Einheit des Osmanischen Reichs eine Schärfung des Untersuchungsgegenstandes. Nicht ein imaginierter Orient soll im Vordergrund stehen, sondern das Osmanische Reich als realer Erfahrungsraum. Das bedeutet auch, dass nicht allein Diskurse über die ‚Türken‘ analysiert, sondern konkrete Kulturkontakte behandelt werden. In den Blick genommen werden sollen dabei Praktiken des Austauschs und der Vernetzung, welche die Verflechtung der Kulturen sichtbar machen. Zudem zwingt der Fokus auf das Osmanische Reich zu einer historisch sensiblen Verfahrensweise, welche die wechselnden Machtverhältnisse zwischen den deutschsprachigen Gebieten und den Osmanen im Blick behält. Im historischen Zugriff auf das Thema sind dabei Beiträge erwünscht, die sich im neuzeitlichen Untersuchungsrahmen vom 14. bis zum frühen 20. Jahrhundert auf einen engeren Zeitraum fokussieren oder eine diachrone Spanne beleuchten.

Untersuchungsgegenstand der Konferenz sind einerseits Reiseberichte und Reiseschilderungen von Literaten, Intellektuellen und Künstlern aus den deutschsprachigen Gebieten. Andererseits sollen auch die künstlerischen Medialisierungen von Reisen ins Osmanische Reich diskutiert werden. Entsprechend sind Beiträge aus der Architektur- und Kunstgeschichte, der Musikwissenschaft, den Literatur- und Theaterwissenschaften, den Geschichtswissenschaften oder auch der Kirchengeschichte willkommen. Der Schwerpunkt der Tagung liegt auf der kulturellen Bedeutung der Reisethematik, wie sie sich in der Literatur, der Architektur, der bildenden Kunst, der Musik oder dem Theater und Tanz ausbildet. In literaturwissenschaftlicher Perspektive ist dabei an historisch wie generisch differente Texte zu denken.

Bitte schicken Sie Ihren Vorschlag (max. 2.000 Zeichen) zusammen mit einem CV (mit Angaben der einschlägigen Publikationen) bis zum 30. September 2024 an: Hainhofer-Kolloquium-7@t-online.de

Die Reise-, Übernachtungs- und Verpflegungskosten werden für Vortragende (bei Tandem-Teams in der Regel nur für eine Person) vom Veranstalter übernommen. – Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch.

Doktorandinnen und Doktoranden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Post-doc-Phase werden ausdrücklich zur Bewerbung ermutigt.

Die angenommenen Beiträge werden in einem von Andreas Tacke, Jörg Wesche und Julius Thelen herausgegebenen Sammelband in der Schriftenreihe Hainhoferiana der Schwabenakademie Irsee beim Michael Imhof Verlag (Petersberg) März 2026 gedruckt; verbindlicher Abgabetermin für alle Manuskripte ist der 6. Oktober 2025.

Geplant ist, Vorschläge, die wir bei der Zusammenstellung des Programms aus Platzgründen nicht berücksichtigen können, bei der Publikation mit aufzunehmen.

Den inhaltlichen wie finanziellen Rahmen der Philipp-Hainhofer-Kolloquien bildet das DFG-Langfristvorhaben der kommentierten digitalen Edition von Hainhofers Reise- und Sammlungsbeschreibungen. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft von 2017 bis 2029/30 geförderte Projekt wird intern von Dr. Michael Wenzel geleitet und hat eine Arbeitsstelle an der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel (Projektleitung: Prof. Dr. Peter Burschel) und eine weitere an der Stiftung LEUCOREA in der Lutherstadt Wittenberg (Projektleitung: Prof. Dr. Dr. Andreas Tacke). Die erzielten Ergebnisse werden fortlaufend unter <https://hainhofer.hab.de> eingestellt und freigeschaltet.

Das VII. Philipp-Hainhhofer-Kolloquium der Schwabenakademie Irsee findet zudem in Kooperation mit dem Teilprojekt „Die Ambiguität des Türkischen in der deutschsprachigen Erzählliteratur der frühen Neuzeit“ statt, das Prof. Dr. Jörg Wesche und Dr. Julius Thelen (Georg-August-Universität Göttingen) im Rahmen der DFG-Forschungsgruppe 2600 „Ambiguität und Unterscheidung“ durchführen.

Kontakt:

Schwabenakademie Irsee

Klosterring 4

87660 Irsee

Hainhofer-Kolloquium-7@t-online.de

 

www.schwabenakademie.de