KUNSTHISTORISCHES FORUM IRSEE
VII. FRÜHJAHRSAKADEMIE 2019
FREITAG, 12. April 2019
18:00 Uhr Abendessen
19:00 Uhr
Begrüßung durch den Direktor der Schwabenakademie Irsee, Dr. Markwart Herzog, sowie Vorstellung des 6. Bandes der Schriftenreihe des Kunsthistorischen Forums Irsee „KÜNSTLERFESTE. In Zünften, Akademien, Vereinen und informellen Kreisen“ durch die Veranstalter
Abendvortrag
Dr. Thomas Schauerte, Nürnberg
Dürer kam nur bis Murano. Anmerkungen zum Italien-Mythos in der Kunstgeschichte
SAMSTAG, 13. April 2019
9:00 – 11:00 Uhr
Begrüßung mit Einführung in das Tagungsthema durch die Veranstalter
PD Dr. Manuel Teget-Welz, Erlangen
Wir waren schon da! Deutsche Künstler vor Dürer in der Republik Venedig
Dr. Heiner Krellig, Berlin / Venedig
›Venice in + out‹. Künstlerreisen von und nach Venedig in der Frühen Neuzeit
Dr. Ursula Härting, Hamm
Viele Wege führen nach Italien. Oltramontani um 1600 – Künstler reisen über die Alpen
11:00 Uhr
Eröffnung der Jahresausstellung der Berufsverbände Bildender Künstler Schwaben-Nord (Augsburg) und Allgäu/Schwaben-Süd (Kempten) mit Sonderausstellung „Reisebilder“ im Festsaal mit anschließendem Umtrunk
12:30 Uhr
Mittagessen
13:30 – 15:00 Uhr
Drs. Rieke van Leeuwen, Den Haag / Utrecht
Patterns in the mobility of artists from the Low Countries 1575–1725
Drs. Susanne Bartels, Genève
Micro-mobility and socio-professional choices in the life and work of Jacques de Gheyn II and his milieu
15:00 Uhr
Kaffeepause
15:15 – 16:45 Uhr
Madeline Delbé MA, Bonn / Florenz
Rubens reist. Sein Weg nach Italien zwischen Sozialgeschichte, Guidenliteratur und künstlerischem Stil
Dr. Anna-Victoria Bognár, Stuttgart
Architektenreisen in der Frühen Neuzeit – das architekturtheoretische Ideal auf dem biographisch-statistischen Prüfstand
16:45 Uhr
Kaffeepause
17:00 – 18:30 Uhr
Dr. Hermann Beyer-Thoma, München
Jacob (von) Stählin aus Memmingen (1709–1785) in Sankt Petersburg
Stefanie Rehm M.A., Kassel
„Ich hatte ein unwiderstehliches Verlangen Holland zu sehen“ – Die Niederlande-Reise von J.H.W. Tischbein (1772/73)
18:30 Uhr
Abendessen und Beisammensein im Stiftskeller
SONNTAG, 14. April 2019
9:00 – 10:30 Uhr
Dr. Edith Heindl, Regensburg
Reisen zu Michelangelo zwischen Akademie und Avantgarde. Italienaufenthalte französischer Künstler um 1800
Elisabeth Ansel M.A., Dresden
„I don’t regret going to New York a bit“. Transnationaler Kulturtransfer am Beispiel der New York-Reise des irischen Künstlers Jack B. Yeats (1871–1957)
10:30 Uhr
Kaffeepause
10:45 – 12:45 Uhr
Prof. Dr. Martin Schieder, Leipzig
Mobilität, moderne Form und eine gescheiterte Utopie. Von der transatlantischen Überfahrt dreier Architekten in den 1920/30er Jahren
Gloria Köpnick M.A., Oldenburg
Ernst Wilhelm Nay und seine Reisen in die Lofoten
Prof. Dr. Sigrid Hofer, Marburg
Die DDR im Westen. Künstler unterwegs in diplomatischer und persönlicher Mission
ca. 13:00 Uhr
Mittagessen, Tagungsende, Abreise
Leitung
Dr. Markwart Herzog, Irsee
Dr. Sylvia Heudecker, Irsee
Prof. Dr. Birgit Ulrike Münch, Bonn
Prof. Dr. Dr. Andreas Tacke, Trier
in Kooperation mit Dr. Thomas Schauerte, Nürnberg
Gefördert von der Albrecht-Dürer-Haus-Stiftung e.V., der Schwabenakademie Irsee und dem Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Universität Trier (Prof. Dr. Dr. Andreas Tacke)
Das Thema mutet allzu vertraut an. Doch es birgt noch immer ein erstaunliches Potenzial, besonders wenn das Augenmerk auf den zeitlich begrenzten Orts- bzw. Landeswechsel gerichtet wird. Denn gerade die Rückkehr in die Heimat macht die Reise zum grundlegenden Konstituens des Kulturtransfers. Albrecht Dürers Italienfahrten etwa gehören als – kritisch zu hinterfragendes – ›Erweckungserlebnis‹ zum Kernbestand der kulturgeschichtlichen Großerzählungen Europas.
Der Begriff ›Reise‹ soll im Tagungskontext weit gefasst werden und neben der klassischen Ausprägung als Bildungsreise unter anderem die Wanderschaft des im Mittelalter und der Frühen Neuzeit zunftgebundenen Künstlers einschließen. Auch die Mobilität aufgrund beruflicher Notwendigkeiten beansprucht Aufmerksamkeit. Typische Berufsgruppen wie Architekten oder Glasmaler erhielten vielfach Aufträge, die sie in die Fremde führten. Die Anziehungskraft lukrativer Absatzmärkte veranlasste Künstler ebenfalls zu reisen. So veräußerte Dürer seine Arbeiten gewinnbringend in Venedig.
Interessant sind künstlerische und kulturhistorische Austauschprozesse, künstlerische Selbst- und Fremdwahrnehmung, Formen der Identitätsbildung und biografische Aspekte. Geschlechtsdifferente Reisemodi, konfessionelle, aber auch politische Parameter als Reisegründe gehören zur Fragestellung, wie die verschiedenartigen, temporären Treffpunkte von Künstlern in ganz Europa.
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Call for Papers
7. Frühjahrsakademie des Kunsthistorischen Forums Irsee
Schwabenakademie Irsee, 12.–14. April 2019
Wir sind dann mal weg ...
Die Künstlerreise als Medium des Kulturtransfers
7th Spring Academy of the Irsee Art History Forum
Schwaben Academy at Irsee (Germany), 12 – 14 April 2019
We are off then ...
The Artist´s journey as medium of cultural transfer
Das Thema mutet allzu vertraut an. Doch es birgt noch immer ein erstaunliches Forschungspotenzial, besonders, wenn das Augenmerk auf den zeitlich begrenzten Orts- bzw. Landeswechsel gerichtet wird. Denn gerade die Rückkehr in die Heimat macht die Reise zum grundlegenden Konstituens des Kulturtransfers. Albrecht Dürers Italienfahrten etwa gehören als – kritisch zu hinterfragendes – „Erweckungserlebnis“ zum Kernbestand der kulturgeschichtlichen Großnarrationen Europas.
Der Begriff ›Reise‹ soll im Tagungskontext weit gefasst werden und neben der klassischen Ausprägung als Bildungsreise unter anderem die Wanderschaft des im Mittelalter und der Frühen Neuzeit zunftgebundenen Künstlers einschließen. Auch die Mobilität aufgrund beruflicher Notwendigkeiten beansprucht Aufmerksamkeit. Typische Berufsgruppen wie Architekten, Glasmaler oder Freskanten erhielten vielfach Aufträge, die sie in die Fremde führten. Die Anziehungskraft lukrativer Absatzmärkte veranlasste Künstler ebenfalls zu reisen. So veräußerte Dürer seine Arbeiten gewinnbringend in Venedig, Tizian ging aus demselben Grund nach Augsburg.
Untersucht werden künstlerische und kulturhistorische Austauschprozesse, künstlerische Selbst- und Fremdwahrnehmung, Formen der Identitätsbildung und biografische Aspekte. Geschlechtsdifferente Reisemodi, konfessionelle aber auch politische Parameter als Reisegründe gehören ebenso zum Fokus der Tagung wie die verschiedenartigen, temporären Treffpunkte von Künstlern in ganz Europa. Dabei soll unter anderem die Rolle von Wohnvierteln, Künstlerkneipen oder Künstlercafés reflektiert werden. Welche Vorbereitungen wurden in der Heimat getroffen, welche Reiseführer konsultiert, welche Routen gewählt? Welche individuellen Auswirkungen hatten Reisen auf Stil und Themen? Wie wurden Künstlerreisen in der Vitenliteratur eines Vasari, van Mander oder Sandrart dargestellt? Welche Reisestereotype bildeten sich heraus? Wirkte sich eine Reise gar kontraproduktiv auf Leben und Werk aus? Untersuchenswert ist, welche Rolle aufnehmende Institutionen wie Klöster oder Auslandsakademien spielten, aber ebenso die Frage, wie sich fürstliche Reisestipendien oder Aufträge, insbesondere jene zum höfischen Kunsterwerb, auswirkten. Reizvolle Sonderfälle bilden zum Beispiel Auftragsreisen zu Spionagezwecken, bei denen der Künstler Verteidigungsanlagen zeichnerisch festhalten oder technische Herstellungsprozesse aufklären sollte.
Zum Themenspektrum der Tagung gehören außerdem Fragen danach, wie zurückgekehrte Künstler ihre Reise dokumentiert bzw. visualisiert haben, was sich – wie etwa im Fall John Soanes – sogar auf die Ausstattung der Wohn- und Arbeitsräume bis hin zum Kleidungsstil auswirken konnte.
Die Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch; die Reise-, Übernachtungs- und Verpflegungskosten werden übernommen.
Abstracts für bislang unpublizierte Beiträge (max. 2.000 Anschläge) werden in deutscher oder englischer Sprache mit kurzem Lebenslauf und gegebenenfalls einer Auswahl einschlägiger Publikationen bis zum 16. September 2018 per Email gerichtet an: >irsee7@uni-trier.de<.
Das Kunsthistorische Forum Irsee ist eine Kooperation zwischen der Schwabenakademie Irsee (Dr. Markwart Herzog, Dr. Sylvia Heudecker) und den Universitäten Bonn (Prof. Dr. Birgit Ulrike Münch) und Trier (Prof. Dr. Dr. Andreas Tacke). Sie wird im Jahr 2019 zusätzlich durch die Albrecht-Dürer-Haus-Stiftung e.V. in Nürnberg (Dr. Thomas Schauerte) getragen. Albrecht Dürers Italienreisen, noch immer ein vieldiskutiertes Thema der innerhalb der nordalpinen kunsthistorischen Forschung, wird eine eigene Sektion gewidmet sein.
Das 2012 gegründete Kunsthistorische Forum Irsee konzipiert seit 2013 jährlich eine Frühjahrsakademie. Die Reihe widmet sich dem Forschungsfeld ›Künstler und Gesellschaft‹. Das Kunsthistorische Forum Irsee bietet einen inner- wie interdisziplinären Forschungsrahmen. Es zielt darauf, genuin kunsthistorische Forschungsansätze mit sämtlichen Disziplinen, Methoden und Fragestellungen der (historischen) Kulturwissenschaften zu verbinden. Zu einem spezifischen Thema wird jährlich in einem Call for Papers um Beitragsvorschläge gebeten. Der wissenschaftliche Nachwuchs, das heißt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Promotionsphase und der Post-doc-Phase, soll dabei in hohem Maß einbezogen werden. Das Forum verfolgt zugleich das Ziel, Themen wissenschaftlich aufzubereiten, die aktuell in der Gesellschaft diskutiert werden, um innovative wissenschaftliche Ansätze in die Öffentlichkeit zu bringen.
Die Ergebnisse einer Frühjahrsakademie werden jährlich in einem Tagungsband beim Michael Imhof Verlag (Petersberg) veröffentlicht und auf der jeweils folgenden Frühjahrsakademie präsentiert. In Vorbereitung bzw. bisher erschienen sind:
- Künstlerfeste. In Zünften, Akademien, Vereinen und informellen Kreisen (6. Kunsthistorisches Forum Irsee). Petersberg 2019 (im Druck).
- BilderGewalt. Zerstörung – Zensur – Umkodierung – Neuschöpfung (5. Kunsthistorisches Forum Irsee). Petersberg 2018.
- Künstlerinnen. Neue Perspektiven auf ein Forschungsfeld der Vormoderne (4. Kunsthistorisches Forum Irsee). Petersberg 2017.
- Von kurzer Dauer? Fallbeispiele zu temporären Kunstzentren der Vormoderne (Kunsthistorisches Forum Irsee, Bd. 3). Petersberg 2016.
- Die Klage des Künstlers. Krise und Umbruch von der Reformation bis um 1800 (Kunsthistorisches Forum Irsee, Bd. 2). Petersberg 2015.
- Fälschung – Plagiat – Kopie. Künstlerische Praktiken der Vormoderne (Kunsthistorisches Forum Irsee, Bd. 1). Petersberg 2014.
7th Spring Academy of the Irsee Art History Forum
Schwaben Academy at Irsee (Germany), 12 – 14 April 2019
The conference languages are German and English; travel, accommodations and meals costs will be provided.
Abstracts for hitherto unpublished articles (a maximum of 2,000 characters) in German or English, including a brief CV and possibly a selection of relevant publications are to be tendered by email by 16 September 2018 to: >irsee7@uni-trier.de<.
The Irsee Art History Forum is a cooperation between the Schwaben Academy (Dr. Markwart Herzog, Dr. Sylvia Heudecker), the University of Bonn (Dr. Birgit Ulrike Münch, Professor) and the University of Trier (Dr. Dr. Andreas Tacke, Professor).
The Irsee Art History Forum founded in 2012 holds annual spring academies. These are devoted to research in the field ›artist and society‹. The Irsee Art History Forum offers an inner- as well as an interdisciplinary research framework. Its goal is to link genuine research approaches into art history with all disciplines, methods and questions concerning (historical) cultural studies. Suggestions for articles are requested annually in a call for papers on a specific topic. Young academics, that is, academics in the doctoral phase and post-doc phase, are to be included to a great degree. At the same time, the forum has as a goal developing scholarly topics which are currently being discussed in society and to convey innovative scholarly approaches to the public.
The results of the spring academies are to be published in respective conference proceedings by Michael Imhof Verlag (Petersberg) and presented at the next spring academy the following year.