Dr. Maria-Elisabeth Dennemark M.A. 

 

 

 

E-Mail: medennem@aol.com

Biographisches

*1972 in Trier, abgeschlossene Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation, ab August 2001 schulische Weiterbildung, beginnend mit der Fachoberschule für Wirtschaft Trier, Vordiplom Architektur (FH Trier), Studium der Kunstgeschichte, der Klassischen Archäologie und der Pädagogik. 

 

Forschungsinteressen

  • Ausstellungsorganisation
  • Multimedia
  • Denkmalpflege
  • Gedenkstätten

Dissertation (betreut durch Prof. Dr. Dr. Tacke)

Die Vermittlung des Grauens.

Über den Zweck und die Zweckmäßigkeit museal genutzter

Multimedia-Technologien.

Ausgeführt am Beispiel interaktiver Konzepte an Originalschauplätzen des Opfergedenkens des Ersten Weltkriegs in Frankreich und

des Holocaust in Deutschland

 

Dieser Untersuchung lag die übergeordnete Fragestellung zugrunde, inwiefern sich der Einsatz aktueller Multimedia-Technologien (Touchscreens, QR-Codes, NFC, Apps, Virtual/Augmented Reality) auf die Präsentation museal aufbereiteter (Gedenk-) Stätten und deren Authentizität als historische Schauplätze auswirkt.
Vornehmlich standen hierbei der Besucherrundgang via Multimediaguide der Forts Douaumont und Vaux in Verdun sowie die Besucherleitung via Audioguide der Alten Synagoge Essen im Mittelpunkt der Betrachtungen.
Die Untersuchungsergebnisse der Magisterarbeit „Die multimediale Präsentation von Festungsanlagen des Ersten Weltkriegs wurden letztendlich mit jenen der „Spurensuche in der Alten Synagoge Essen“ zusammengeführt. Die ausgewählten Objekte bezeichnen heute historische Schauplätze, an denen sich grauenvolle Ereignisse zugetragen haben, deren Ausmaße noch immer Rechnung tragen. Aus diesem Grund ist eine explizite museale Vermittlungsarbeit vor Ort unabdingbar, wobei die Zusammenarbeit von formalen Bildungsträgern (Schulen, Universitäten) und informellen Lernorten (Gedenkstätten, Museen) immer mehr an Bedeutung gewinnt, wie sich im weiteren Verlauf dieser wissenschaftlichen Abhandlung ebenso herauskristallisierte.


„Auf Spurensuche in der Alten Synagoge Essen“

 

"In den Tagen Kaiser Wilhelms des II. im 23. bis 26. Jahre seiner Regierung haben wir, die Juden der Stadt Essen, diesen Bau von der Künstlerhand Edmund Körners errichten lassen. Wir legten den Grund am 11. Juli 1911 und durften, von dem Opfersinn Vieler gefördert und von der Einmütigkeit Aller getragen, am 25. September 1913 das vollendete Werk dem Dienste Gottes weihen. Mitten hinein in das emsige Schaffen und Treiben der Stadt stellten wir das Heiligtum als ein ragendes Denkmal der Ehrfurcht und als einen ewigen Beweis, dass nicht vom Brote allein der Mensch lebt, sondern von allem, was hervorsprießt auf den Schöpferruf Gottes." (Zur Geschichte der Alten Synagoge Essen siehe: Link)

 

Wie so viele andere Gotteshäuser hat auch die im Jahr 1913 erbaute, damals „Neue“ und heute „Alte Synagoge“ Essen nur bis zum 9. November 1938 ihre eigentliche Funktion erfüllen können. Obwohl sie in der Pogromnacht in Brand gesetzt wurde, überstand das Gebäude die beiden Weltkriege erstaunlicherweise äußerlich nahezu unversehrt und diente fortan als Mahnmal. In den 1980er Jahren, nunmehr in städtischer Obhut, wurde der Innenraum wiederhergestellt um ihn für Ausstellungen zu nutzen. Die Alte Synagoge ist heutzutage Gedenkstätte, politisch-historisches Dokumentationsforum und kulturelle Begegnungszentrum. Durch die Dauerausstellung führt ein Audioguide, der Tonspuren (auch für die in der Ausstellung eingebundenen Filmbeiträge), Musikstücke, Erinnerungen ehemaliger Essener Juden sowie Zitate zu Judentum und jüdischem Leben bereitstellt. (Link).

Magisterarbeit

 
Die multimediale Präsentation von Festungsanlagen des Ersten Weltkriegs. 
Museale Vermittlung am Beispiel von Fort Douaumont und Vaux in Verdun, Lothringen. 

 

„Der Multimediaguide ist [gegenüber dem Audioguide] um eine Bild- bzw. Videofunktion erweitert. Die Benutzeroberfläche ist intuitiv bedienbar und mit den Standardfunktionen Vor- und Zurückspielen, Pause, Lautstärkereglung und Nummerntastatur ausgestattet. Unterstützende Foto-, Grafik- und Videoinhalte lassen alte Mauern und museale Objekte lebendig werden. Und auch wenn einmal gerade keine fremdsprachige Führung stattfindet, können Sie ausländischen Besuchern eine qualitativ hochwertige Führung mit einem Multimediaguide bieten.“ (Siehe http://guidinggroup.com/index.php?id=25 (Produktbeschreibung der Firma „Guiding Group“, Zugriff am 24.03.2016)

 

Wie dieser zur Bewerbung für Museen positionierte Text für Multimediaguides zeigt, erfreut sich die Aufbereitung musealer Inhalte unter Einsatz verschiedener medialer Mittel in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit. Museen nutzen neue technische Entwicklungen, um dem Rezipienten neue Erlebnishorizonte zu bieten, die über klassische kuratorische Konzepte hinausgehen. Diese Untersuchung beschäftigte sich mit einem ganz speziellen Zweig der Musealisierung, deren Schwerpunkt die pädagogisch wertvolle Vermittlung von Kriegsereignissen ist. Im Zentrum standen die lothringischen Forts Douaumont und Vaux, die als Einzelfestungen dem mächtigen Festungsring um Verdun zugeordnet waren. Sie spielten im Ersten Weltkrieg eine große Rolle bei der Verteidigung Verduns. Als originale Kriegsschauplätze fällt ihnen eine Sonderfunktion zu, da bei der Umsetzung einer musealen Nutzung auch die Wahrung des authentischen Ortes eine große Rolle spielt. Weiterhin unterscheiden sie sich stark von klassischen Ausstellungshäusern, in dem sie weder für Publikumsverkehr geplant wurden, noch ihre Ausstattung auf die Vermittlung ihrer Funktion ausgerichtet war. Die nahezu leeren Gebäude oder auch alte Mauern wurden durch den Einsatz von Multimediaguides für den Besucher erfahrbar oder auch lebendig gemacht, wie auch durch die Vermittlung ihrer Geschichte im Ersten Weltkrieg. Dies führte zu der Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen der neuen, technischen Mittel für eine Vermittlung der historischen Ereignisse am authentischen Ort und zur Verdeutlichung der damit zusammenhängenden menschlichen Tragödien.

 

Ebenso dahingehend, wie die traditionelle Vermittlungsarbeit hierdurch ergänzt werden kann. Schließlich war das Ziel, durch die Prüfung des Konzepts der Multimediaguide-Führungen vor Ort mit dem Vergleich anderer Umsetzungen von originalen Kriegsarchitekturen als Erinnerungsorte Vorschläge für eine Verbesserung und Modernisierung der Rundgänge zu erhalten. Eine sensible Umsetzung der Kriegsereignisse für den Betrachter und die Erhaltung der Anlagen als authentische Orte bildeten dafür die Grundlage.

 

 

Universitäre Projektarbeit

Museumspädagogische Übung zur Vorbereitung einer Ausstellung in der Bibliothek der Universität Trier „Via Ausonia 213-2013“, unter der Leitung von Frau Dr. Rosemarie Cordie vom Archäologiepark Belginum.