Lena Elashmawy M.A.
Biographisches
Geboren 1983 in Esslingen am Neckar; 2003 Studium der Kunstgeschichte (mit Nebenfächern Klassische Archäologie, Europäische Ethnologie/Volkskunde) an der Universität Augsburg bei Prof. Dr. Thomas Raff und Prof. Dr. Gabriele Bickendorf; 2010 Magister Artium; Sommer 2010 Praktikantin der Kunstsammlungen und Museen Augsburg; ab Juni 2012 wissenschaftliche Volontärin in der Grafischen Sammlung der Kunstsammlungen und Museen Augsburg; Juni 2014 bis Dezember 2017 ebendort wissenschaftliche Mitarbeiterin, Ausstellungsprojekt: „Mut, liebe Julie! Moritz Rugendas und die Malerin Julie Hagen Schwarz; seit April 2018 Mitarbeiterin bei Kolb Antiquitäten, Ulm; seit Sommer 2018 Doktorandin bei Prof. Dr. Dr. Andreas Tacke.
Forschungsschwerpunkte
- Malerei des 19. Jahrhunderts in Augsburg und München
- Künstlerinnen des 19. Jahrhunderts
Dissertationsvorhaben (betreut von Prof. Dr. Dr. Andreas Tacke)
„Helisena Girl (1831–1916). Leben und Schaffen einer Augsburger Malerin des
19. Jahrhunderts.“ (Arbeitstitel)
Nicht selten loben zeitgenössische Quellen die qualitätvollen Porträts und Genrebilder der Augsburger Malerin Helisena Girl, verheiratete Koch (1831–1916), die unter anderem regelmäßig im Augsburger und Münchner Kunstverein ausstellte. Leider ereilte sie das gleiche Schicksal wie die meisten ihrer Künstlerkolleginnen und sie geriet völlig in Vergessenheit.
Demnach macht sich die Arbeit in erster Linie zum Ziel, das Leben Girls sowie ihre künstlerische Ausbildung so weit wie möglich zu erforschen, die Präsenz ihres Schaffens in der Öffentlichkeit nachzuzeichnen und ein erstes Verzeichnis ihrer Werke zu erstellen. Des Weiteren soll ihr Künstlernetzwerk in Augsburg und München rekonstruiert werden, zu dem Persönlichkeiten wie Liberat Hundertpfund (1806–1878), Moritz Rugendas (1802-1858), Moritz von Schwind (1804–1871), Julius Zimmermann (1824–1906), Erich Correns (1821–1895) sowie die Malerinnen Emilie Correns (1822–1881), Julie Hagen (1824–1902) und Lina List (1829–1911) gehörten.
Magisterarbeit
„Zur Ikonographie einer Maîtresse en titre. Strategien der Legitimation in den Porträts der Madame de Pompadour.“
Die Porträts der Madame de Pompadour (1721–1764) sind beeindruckende und aussagekräftige Quellen für das Leben und das Selbstverständnis der berühmten Mätresse Ludwigs XV. Am Hof von Versailles hatte es die Bürgerliche nicht leicht und sie musste sich fortwährend behaupten. Dafür nutzte sie schon früh die Macht der Bilder. Aus der Unverbindlichkeit früherer Mätressenbildnisse herausgelöst, entwickelte sich in ihren Porträts ein festes Motivrepertoire, mit dem verschiedene Legitimationsmomente dargestellt wurden. Mit unterschiedlichen Zielen wurden ihre vielseitigen Talente in wechselhafter Gewichtung betont, um die Bildaussage an ihre jeweilige Lebenssituation anzupassen. Die Bildnisse enthalten weiterhin Botschaften und Andeutungen, welche stets einen gewissen Interpretationsspielraum lassen. Wie gelang es Madame de Pompadour, ihre Stellung am Hof durch die bildliche Repräsentation zu festigen? Die auf dieser Frage basierende Untersuchung der Bildsprache ist Gegenstand der Arbeit.
Publikationen
Aufsätze
- 2016: Die Malerinnen Lina List und Helisena Girl. Eine Freundschaftsskizze um Julie Hagen, dokumentiert aus Briefen. In: Mut, liebe Julie! Moritz Rugendas und die Malerin Julie Hagen Schwarz. AK
Kunstsammlungen und Museen Augsburg, Hrsg.: Christin Conrad und Christof Trepesch, Augsburg 2016, S. 40–47.
- 2013: Anton Graff in Augsburg (1756–1766). In: Edle Bemühungen. Anton Graffs Porträtkunst 1756–1766 und die Diakonfamilie Weiler in Augsburg. AK Kunstsammlungen und Museen Augsburg, Hrsg.:
Christof Trepesch; bearbeitet von Lena Elashmawy und Elena Fomin, Augsburg 2013, S. 14–18.
Katalogartikel
- 2016: Kat. 38 Johanna Jakobina Magdalena Freifrau von Pfister. In: Deutsche Barockgalerie im Schaezlerpalais. Meisterwerke der Augsburger Sammlung. Hrsg.: Christof Trepesch, Augsburg 2016, S.
154.
- 2016: Kat. 5: Das Liebesorakel, Helisena Girl (1831–1916). In: Mut, liebe Julie! Moritz Rugendas und die Malerin Julie Hagen Schwarz. AK Kunstsammlungen und Museen Augsburg, Hrsg.: Christin Conrad und Christof Trepesch, Augsburg 2016, S. 74.
Ebenda:
- Kat. 6: Frühes Selbstbildnis, Helisena Girl (1831–1916), S. 76.
- Kat. 7: Kinder im Walde, Helisena Girl (1831–1916), S. 78.
- Kat. 21: Selbstbildnis, Lina List (1829–1911), S. 114.
- Kat. 28: Italienerin mit Kind, Moritz Rugendas (1802–1858), S. 130.
- Kat. 29: Trachtenstudie, Moritz Rugendas (1802–1858), S. 132.
- Kat. 30: Italienische Kostümstudie, Moritz Rugendas (1802–1858), S. 134.
- Kat. 31: Studie einer sitzenden Italienerin, Moritz Rugendas (1802–1858), S. 136.
- Kat. 38: Selbstbildnis im Profil, Moritz Rugendas (1802–1858), S. 154.
- Kat. 41: Gruppe mit Mandolinenspieler, Moritz Rugendas (1802–1858), S. 164.
- Studie eines Fischers, Moritz Rugendas (1802–1858), S. 166.
- 2016: Kat. 37: Josef und die Frau des Potifar. In: Die 7 Todsünden. AK Diözesanmuseum Augsburg, Hrsg.: Melanie Thierbach, Augsburg 2016, S. 164f.
- 2016: Kat. 40: Wollüstiges Leben des verlorenen Sohnes. In: Die 7 Todsünden. AK Diözesanmuseum Augsburg, Hrsg.: Melanie Thierbach, Augsburg 2016, S. 170f.
- 2013: Kat. 15: Bildnis Johann Jakob Haid, Johann Elias Haid. In: Edle Bemühungen. Anton Graffs Porträtkunst 1756–1766 und die Diakonfamilie Weiler in Augsburg. AK Kunstsammlungen und Museen Augsburg, Hrsg.: Christof Trepesch; bearbeitet von Lena Elashmawy und Elena Fomin, Augsburg 2013, S. 48.
Ebenda:
- Kat. 16: Anton Graff, Selbstbildnis, Johann Elias Haid, nach Anton Graff, S. 50.
- Kat. 17: Johann Gottfried Essich, Johann Jakob Haid, nach Gottfried Eichler, S. 52.
- Kat. 18: Maria Magdalena Langenmantel, Bernhard Vogel, nach George Desmarées, S. 54.
- Kat. 19: Salomon Gottfried Hildebrand, Anton Graff, S. 56.
- Kat. 20: Johann Georg Morell, Anton Graff, S. 58.
- Kat. 21: Johann Ludwig Friedrich, Anton Graff, S. 60.
- Kat. 22: Jacob II. Neuß, Anton Graff, S. 62.
- Kat. 23: Maria Magdalena Freifrau von Schnurbein, Anton Graff, S. 64.
- Kat. 24: Johanna Jakobina Magdalena Freifrau von Pfister, Anton Graff, S. 66.
- Kat. 25: La Ménagère, Johann Elias Haid, nach Anton Graff, S. 68.
- Kat. 26: Seelandschaft/Blatt aus dem Stammbuch des Anton Christoph Gignoux, Anton Graff, S. 70.
- 2012: Kat. A12: Ankunft an der Rückseite des Palazzo Reale zu Neapel. In: Johann Wolfgang Baumgartner (1702–1761). Veduten hinter Glas. AK Kunstsammlungen und Museen Augsburg, Hrsg.: Georg Haindl
und Christof Trepesch, Augsburg 2012, S. 106f.
Künstlerbiografien (tabellarisch)
- 2016: Helisena Girl, verh. Koch (1831–1916). In: Mut, liebe Julie! Moritz Rugendas und die Malerin Julie Hagen Schwarz. AK Kunstsammlungen und Museen Augsburg, Hrsg.: Christin Conrad und Christof
Trepesch, Augsburg 2016, S. 193.
- 2016: Karoline „Lina“ List, verh. Hövemeyer (1829–1911). In: Mut, liebe Julie! Moritz Rugendas und die Malerin Julie Hagen Schwarz. AK Kunstsammlungen und Museen Augsburg, Hrsg.: Christin Conrad
und Christof Trepesch, Augsburg 2016, S. 198.
Magisterarbeit
- 2010: Zur Ikonographie einer Maîtresse en titre. Strategien der Legitimation in den Porträts der Madame de Pompadour. München 2010.