Dr. Katharina Weick-Joch M.A.

Dissertationsvorhaben (betreut durch Prof. Dr. Dr. Tacke)

Kulturtransfer im Rom des
17. Jahrhunderts: Die Malerei der Bamboccianti
(Arbeitstitel)

Die Malerei der Bamboccianti ist ein bedeutendes Beispiel für einen Kulturtransfer in der Neuzeit. Diese Arbeit will die Bambocciade hinsichtlich nord- und südalpiner Merkmale untersuchen und thematische sowie stilistische Differenzen skizzieren. 
Die Bamboccianti waren niederländische Künstler, die sich als ’Fremde’ in Rom rege austauschten und einander inspirierten. Die Untersuchung zu den Werken und zur Rezeption der Bamboccianti ermöglicht generelle Erkenntnisse zu Modellen kulturellen Imports und Exports im 17. Jahrhundert.
Mittels der vergleichenden Analyse einzelner Motivstränge soll überprüft werden, inwiefern durch die Bamboccianti ein Kulturtransfer geleistet wurde. Die Gegenüberstellung der Künstler untereinander will die individuelle Leistung von den für den Norden generell repräsentativen Darstellungsmomenten abgrenzen. Eine Untersuchung zur Genese verschiedener Motivstränge soll die Charakteristika der nordalpinen, südlichen und der ’kombinierten’ Kunst herausarbeiten.
Für die Untersuchung des Kulturtransfers eignen sich neben Pieter van Laer primär diejenigen Künstler, die tatsächlich eine Ausbildung in den Niederlanden absolvierten und als Gesellen oder Meister nach Rom kamen. Eine solche Einschränkung ist methodisch sinnvoll, um eindeutige Übertragungen aus der niederländischen Kunst auf die römische Bamboccianti-Malerei aufzeigen zu können. Des Weiteren ist zu prüfen, ob auch eine Differenzierung von flämischen und niederländischen Künstlern ergiebig sein kann und neue Erkenntnisse liefert. 
In ihren Gemälden legten die Bamboccianti unter anderem die nordalpine Tradition der Bauerndarstellungen zu Grunde und verbanden sie mit neuen Motivkreisen, die sie in Rom kennen lernten. Einen neuen Blickwinkel eröffnete hier vor allem die allgegenwärtige Antike.
Analysiert werden soll neben ikonographischen Vergleichen der Einfluss nord- und südalpiner zeitgenössischer Literatur auf diese Bildkonzepte. Es soll geprüft werden, inwieweit die Bamboccianti mit ihrer Art von Antikenrezeption zu einem Kulturtransfer beitrugen und damit die Malerei des 17. Jahrhunderts thematisch bereicherten.

Magisterarbeit

Johann Heinrich Schönfelds

Schatzgräberdarstellungen – Reflexionen zur Aneignung von Antike

(2008)

Publikationen

  • „Johann Heinrich Schönfelds Schatzgräberdarstellungen: Reflexionen zur malerischen Aneignung von Antike“, in: Ausstellungskatalog Johann Heinrich Schönfeld. Welt der Götter, Heiligen und Heldenmythen, Zeppelin Museum Friedrichshafen, 16. Oktober 2009 - 07. Februar 2010, hrsg. v. Ursula Zeller, Maren Waike, Hans-Martin Kaulbach, Friedrichshafen/ Stuttgart 2009, S. 114-117.
     
  • Katalogtexte zu Nr. 15-18, ebenda, S. 122-129.
     
  • Ausstellungskatalog ANTIKÖRPER (mit Richard Klostermann), Galerie HeilKunst, Kronberg im Taunus, 26. April - 10. Mai 2009, Frankfurt am Main 2009.
     
  • „SEE”, in: Ausstellungskatalog Contemporary Closed Circuits - Subversive Dialoge, Ausstellungshalle der Johann Wolfgang Goethe-Universität, 04. - 08. November 2008, hrsg. v. Raul Gschrey, Frankfurt am Main 2008, S. 13.
     
  • Ausstellungskatalog arrivals & departures (mit Raul Gschrey) zur ’Summer School of the New Literatures in English’, Johann Wolfgang Goethe-Universität, 03. - 07. September 2007, Frankfurt am Main 2007.